Mittwoch, 6. Oktober 2010

"scheidung" als Zeitschrift?

Wieso gerade eine Zeitschrift mit dem Namen „Scheidung“?
Weil kein anderer Name so gut ausdrücken konnte, worum es dabei geht. Ja, natürlich geht es um Scheidung und Trennung. Aber das Wort kann auch ein wenig anders positioniert werden, wenn wir die verlorengegange Vorsilbe „Ent“ wieder dazuschustern. Schon ergibt sich ein viel dynamischerer und positiverer Zusammenhang. Denn „Ent-scheidung“ leitet sich von „das Schwert aus der Scheide ziehen“ ab. Also dem Moment, in dem man sich zwischen kämpfen und nicht kämpfen entscheiden muss.

Jetzt stellt sich aber gleich die nächste Frage: Ist denn eine Partnerschaft ein Schlachtfeld?
Nein natürlich nicht. Aber wer sich die Statistiken ansieht und mit Richtern, Rechtsanwälten, Rechtsberater und Paar- und Psychotherapeuten redet und dann noch die Nachrichten hört, wird es kaum verleugnen können, dass Liebe auch in kümmerlichem Dasein und Grausamkeiten enden kann. Nicht muss, aber eben kann. Da gibt es die verschiedensten Abstufungen von Verletzungen, aber vor allem auch Ratlosigkeit, Unsicherheit und Handlungsunfähigkeit. Erschwerend kommt noch der Mythos von der „Idealfamilie“ dazu, der genau dann zersetzend und schwächend zuschlägt, wenn wir Menschen seinem „Ruf“ nicht mehr folgen können und eigentlich Stärkung und Selbstversicherung bräuchten.Wenn ich es nicht selber erlebt hätte, wüsste ich nicht, wovon ich hier schreibe. Unabhängig wie „verstrickt“ und „verknotet“ eine Beziehung sein mag und wie es Kindern damit geht, es läuft alles auf einen Punkt zu:

Auf unsere Kommunikation. Wer sich auf jemanden „bezieht“, muss an dieser Beziehung arbeiten. Und er muss sich auch mit seinen eigenen Wünschen und Sehnsüchten beschäftigen und diese kundtun. Dafür müssen wir Entscheidungen treffen, was wir für uns selber wollen, für unseren Partner, unsere Kinder, für alle unsere Lieben. Jetzt steht ein ganzes Heft und die Internetseite www.ent-scheidung.at dafür zur Verfügung. Alle Menschen, die auf diesem Gebiet arbeiten, leben, leiden und für Verbesserungen kämpfen, werden darin für Sie im Laufe der Zeit zu Wort kommen.

Und ich? Ich freue mich, dass ich jetzt endlich wieder mal blogge, ich glaube ich war jetzt beinahe 2 Jahre abwesend. Aber nicht untätig :-)).....

Donnerstag, 25. Dezember 2008

"Brücken bauen"

"Am schwersten lernt man im Leben, welche Brücken man benutzen und welche man abbrechen soll".

Welch wahre Lebensweisheit fällt mir heute zufällig in die Hände. Und das so kurz vor Jahreswechsel. Ja, das passt. Und ist gleich ein günstiger Moment, um das Jahr 2008 Revue passieren zu lassen.

Geht es Ihnen beim Rückblick in das ausklingende Jahr wie mir? Getreu dem anfangs erwähnten Spruch frage mich dann immer, was mir an dem Jahr gefallen hat und was nicht - also welche Brücken benütze ich gerne weiter, welche könnte ich abbrechen und welche baue ich gänzlich neu?

Und während ich nun diese Fragen im Tauchgang meines Gehirns beantworte, folgt nur ein einziger Gedanke: Ich hatte selten verrücktere Jahre wie das Jahr 2008. "Ver-rückt" im wahrsten Sinn des Wortes. In jedem Bereich meines Lebens haben sich die Brücken verändert: Sei es die Kinder, die Familie, die Freunde, sei es der Job, die Freizeit, natürlich auch die Finanzen.

Ich habe in dem Jahr unzählige Brücken aus der Vergangenheit wieder aufgesperrt, die ich seit meiner Jugend abgebrochen hatte. Ich habe einige Brücken ein wenig umgeleitet oder ausgebaut. Und ich habe die größte aller Brücken endgültig abgebrochen, die ich eigentlich nie abbrechen lassen wollte. Die zu meinem langjährigen Ex-Freund.

Mit einer wirklichen "tollen" Erkenntnis: Welche Brücke man benutzen und welche man abbrechen soll, kommt leider oftmals erst, wenn man kopfüber ins Wasser plumst. Denn beim Brückenbauen geht es wie überall im Leben auch um die Qualität. Manche Brücken sind so wackelig und endlos lange, dass man mit ihnen nie das andere Ufer erreicht, so gerne man auch möchte. Etwas, was meine Kinder schon längst wissen und doch immer wieder aufs Neue wissen wollen. Denn in jedem Urlaub und bei jeder Witterung müssen wir in der Ybbs mit Steinen und Holz jede Menge Brücken bauen. Stundenlang. Und wie das Amen im Gebet endet es damit, dass eines der Kinder immer ins eiskalte Wasser purzelt. Was folgt ist dann immer total süß: Zuerst werden die nassen Kleider vom Körper gerissen, die anderen Kinder geben jeder ein Stück von sich her damit nicht nur das nasse Kind friert, sondern gleich alle zusammen. Und dann ab ins Auto und schnell nach Hause. Dort brauchen dann natürlich auch alle Kinder zusammen ein warmes Bad mit anschließendem Tee und dicker Decke vorm Kamin und Knabberzeug und Geschichte......die Kids lieben diesen "Kick".
Naja, blöd eben nur, dass dieses lustige Notfallprogramm bei den "Lebens-Metapher-Brücken" dann nicht mehr zur Verfügung steht.

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Immer wieder und in den verschiedensten Situationen können wir Eltern uns doch die Frage stellen, ob "das Glas halbleer" oder "halbvoll" ist.
So auch in Sachen Scheidungsfolgen für Kinder.
Hier würde ich die Frage im Sinne unserer Kinder umformulieren in „gezeichnet fürs Leben“ oder „gewappnet für Stürme“?
Da ich mit meinen Kindern selbst eine Trennung erlebt habe und über mögliche negativen Folgen einer Scheidung bzw. einer Trennung mehr gehört habe, als mir lieb war, möchte ich mich auch einmal über die positiven Aspekten bzw. Lernprozesse, die eine Scheidung bei Kindern auslösen kann, äußern.
Positive Scheidungsreaktionen - das mag vielleicht wie ein Widerspruch in sich klingen und daher findet man über diese Wortkombination nur wenig in der Literatur.
Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass die vorherrschende Auffassung, ein Paar möge wegen der Kinder zusammenbleibt, wie unglücklich sie auch sein mögen, einen ungünstige Hintergrund für die Entwicklung eines Kindes darstellt.
Was von vielen Scheidungsgegenern nicht beachtet wird, ist, dass Kinder weniger durch eine Trennung der Eltern verunsichert oder belastet werden, sondern eher durch die konfliktreiche Zeit davor.
Sodass sich eine Trennung durchaus positiv auf den Entwicklungsprozess des Kindes auswirken kann.
Kinder zeigen oft schon lange vor der Trennung ein auffälliges Verhalten, nur dass dieses den Eltern oft nicht bewusst ist.
In der Nachscheidungsphase stellen Betroffene erst dann bei den Kindern fest, dass es Auffälligkeiten gibt und beziehen diese auf die Scheidung.
Eine Scheidung stellt dann nur mehr den Schlußstrich unter einer belastenden Familiensituation dar und den Beginn einer Neuorganisation.
Untersuchungen zeigten, dass Kinder aus vollständigen, aber sehr konfliktbehafteten Familien gleiche Probleme wie Scheidungskinder haben.
Wohl aber haben hier die Kinder aus Scheidungsfamilien den Vorteil, dass durch die Trennung das Konfliktpotenzial verringert wird.
Daher - jede Wiederherstellung der Geborgenheit und Kontinuität führt bei Kindern dazu „gewappnet für Stürme“ zu sein, unabhängig wieviele Elternteile vorhanden sind.
Kinder brauchen Eltern, auf die sie sich verlassen können und das kann auch ein ruhiges Zuhause mit nur einem Elternteil bieten.

Montag, 15. September 2008

In 5 Tagen ist Weltkindertag....

In unserer Redaktion hängt ein ganz großes Schild, auf dem steht: „Erwachsene müssen Kinder beschützen und vor Schaden bewahren“.
Jeden Tag wenn ich ins Büro komme, lese ich es und stimme stumm zu.
Am 20. September - also in fünf Tagen - bekommt dieser Spruch meine noch größere Zustimmung:
Da ist nämlich Weltkindertag.
Die Gründerväter der Vereinten Nationen verfolgten mit der Einführung dieses Tages drei Ziele:
Neben dem Einsatz für Kinderrechte und der Förderung der Freundschaft unter den jungen Erdenbürgern sollten sich die Regierungen einmal im Jahr öffentlich verpflichten, die Arbeit des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF zu unterstützen.
Die Idee stieß auch auf Zustimmung:
Bereits ein Jahr später beteiligten sich 40 Länder und 50 Jahre später bereits mehr als 145 Ländern.
Seit dem ersten Weltkindertag hat sich die Lage der Kinder weltweit verbessert.
Die Kindersterblichkeit hat sich in den letzten 30 Jahren halbiert.
Noch nie gingen so viele Kinder zur Schule wie heute.
Dennoch bleibt viel zu tun:
Fast ein Drittel der weltweit rund 2,1 Milliarden Kinder und Jugendlichen wächst in extremer Armut auf.
Noch immer sterben knapp elf Millionen Kinder, bevor sie das fünfte Lebensjahr vollendet haben, die meisten an vermeidbaren Krankheiten wie Masern oder Durchfall.
246 Millionen Mädchen und Jungen zwischen fünf und 17 Jahren schuften für Hungerlöhne, um das Überleben ihrer Familie zu sichern.
In Sri Lanka und im Norden Ugandas werden Kinder und Jugendliche noch immer als Kindersoldaten missbraucht.
Wir Erwachsene sollten uns stets bewusst machen, welche Verantwortung wir für unsere Kinder tragen!
Denn somanche seelische und körperliche Verletzung eines Mädchen oder Jungen macht die Rückkehr in ein normales Leben schwierig oder gar unmöglich. (Quelle: www.unicef.de)

Montag, 1. September 2008

Blödsinnige Artikeln

Heute las ich mein Lieblingsthema in einer Tageszeitung: Die HPV-Impfung. Der Konsum von Kaffee soll gegen den HPV-Virus helfen!

Und warum? Kaffee könne nämlich den Insulinanteil im Körper senken und dies könne auch das Risiko minimieren, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Das meinte das japanische Gesundheitsministerium aufgrund der Datenerhebung einer großen Studie. 
Also manche Journalisten verstehe ich nicht. Warum sie so einen Blödsinn nicht gleich im Papierkorb stopfen, sondern auch noch an die Leser weitergeben?
Ehrlich, solch ein Resultat kann doch kein Mensch bzw. kein Leser glauben? 
Niemand der einen gesunden Menschenverstand hat, kann doch das das ernst nehmen. 
Tun Sie das? Bitte sagen Sie nein. Denn wo würde bei solch einer Studie die Logik bleiben? Wieso soll so etwas überhaupt getestet werden? 
Wenn Sie wenigstens als Resultat geschrieben hätten, dass Frauen die drei Tassen Kaffee am Tag trinken, ein um 60 Prozent geringeres Gebärmutterhalskrebs-Risiko haben, weil sie rundum stressfreier und zufriedener leben und ihre Energie nicht dazu verwenden sich selbst abzukämpfen, sondern mit jeder Tasse Kaffee sich Gutes gönnen wollen und ordentlich Energie auftanken, und eigentlich und überhaupt...
Na, ich glaube ich muss schnell mal einen Kaffee trinken gehen und mich abreagieren.

Aber halt noch schnell: Was Sie lieber Leser mit als wahre und glaubhafte Information nehmen sollten: Eine Infektion mit HPV hat besonders bei Frauen unter 35 Jahren eine hohe Selbstheilungstendenz: 
Von 60 infizierten Frauen haben 59 die Infektion nach einem Jahr besiegt. Über 70 Prozent aller Frauen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit diesen HP-Viren. Und 80 Prozent aller Infektionen bleiben unauffällig und heilen ohne Therapie ab. 
So und jetzt gehe ich gemütlich Kaffe trinken...

Freitag, 29. August 2008

Es geht um unsere Zukunft...

Heute geht es um unsere Zukunft. Wann geht es nicht darum, werden Sie vielleicht denken?
Und ja, da haben Sie schon recht. Es geht doch wirklich immer um unsere Zukunft.
Die Frage stellt sich nur, ob diese auch immer geplant werden muss und besonders kann? "Planung ist das halbe Leben", meinen die einen. Andere wie Winston Churchill oder Peter Ustinov meinen wiederum: "Planung bedeutet, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen" Also......! Was denn nun...? Das Thema verfolgt mich derzeit von allen Seiten. Nicht nur dass tagtäglich jede Menge Meldungen bei mir hier in der Redaktion einlaufen mit Prognosen zukunftsorientierter Unternehmen. Alle wollen erzielbare finanzielle Überschüsse und die genaue Planung dafür umfasst mehrere Jahre. Da gibt es nicht nur eine Planung, sondern auch eine Prognose, eng gekoppelt mit Zukunftsdaten wie Bewertungs-, Bilanzierungstichtag und Planungszeitraum. Privat hörte ich letztens auch einmal, dass ich chaotisch wäre und mir die Planung fehlen würde. Also jetzt mal praktisch gedacht:  Da ist doch jede Planung, gemessen an der später eintretenden Wirklichkeit, falsch.  Die Frage ist nur, wie falsch? Gibt es denn die richtige Balance von Planung und Chaos? Ja, die gibt es. Denn ganz ohne Planung geht es nicht. Doch ich bin überzeugt: Der derzeitige extreme Zukunftsplanungstrend ist zu viel des Guten. Im Hinterkopf sollten wir stets bedenken, dass die Zukunft einfach nicht immer planbar ist. Aber sie ist wünschbar und voll neuer Hoffnungen und Ideen. Und Ideenfabriken entstehen immer aus einem Nichts nach dem Motto "Probieren über Studieren" bzw. einem "Einfach-nur-wild-drauf-los", versehen mit einem Patzen an Kreativität, und die......die entsteht immer nur an der Grenze zum Chaos, ganz ohne Planung!

Also: Auf in unsere Zukunft!

(QUELLE: www.prime.co.at)

Montag, 28. Juli 2008

Bankhofer-Hype: Schreib oder stirb

“Leben ist das was passiert, während du gerade dabei bist, andere Pläne zu schmieden” , hat John Lennon zu Lebzeiten einmal wunderschön formuliert.
Und wir wissen selber alle, wie schnell im Leben sich alles ändern kann.
Quasi über Nacht.
So hat es nun auch Prof. Bankhofer erlebt. Nach langjähriger Zusammenarbeit mit dem WDR wurde er über Nacht plötzlich hinauskomplimentiert. Anonyme Blogger warfen ihm Schleichwerbung vor, dokumentierten den Vorwurf gekonnt aufbereitet auf Youtube und sendeten vor sechs Tagen das Datenmaterial an den ARD, WDR, Das Erste, den Presserat, Werberat und an die deutschen PR Gesellschaft eV, die sich um die Wahrung des PR Codices kümmert.
Quasi über Nacht und als Bankhofer erwachte, war bereits ein großer Bankhofer Hype im Gange.
Stündlich ein neuer Bericht, ein neuer Blog. Die Homepage von Prof. Bankhofer www.prof.bankhofer.at bzw. www.prof-bankhofer.de erlebt explosionsartige Zugriffe.
Dass er keine Stellungnahme zu den Schleichwerbungsvorwürfen auf seiner Homepage gibt, war zu erwarten. Wer ihn persönlich kennt, weiß wie traurig, enttäuscht und sprachlos gerade Bankhofer über die ganze Sache nun ist.
Traurig und enttäuscht auch viele seiner Anhänger, seine Gegner und Neider dagegen hoch erfreut.
Wer in der Öffentlichkeit steht, hat natürlich nicht nur Freunde, sondern auch Feinde.
Wer dazu noch in Sachen Gesundheit öffentlich Meinung bezieht, umso mehr. Besonders wenn seine Aussagen nicht ins Konzept der „Evidence-Based-Medicine (EBM)“ passen.
Bankhofers Gesundheitstipps haben wohl kaum etwas mit den medizinischen Schlagwörtern „Qualitätssicherung“ und „Health Technology Assessment“ am Hut.
Wissenschaftliche Medizin steht im krassen Gegensatz zu intuitiver und erfahrensbasierter Medizin wie irgendwelche Melissen-Kräuterchen.
Denn empirische Forschungen belegen ganz genau, wie und wann und warum unser Körper auf welches Medikament reagiert - und zu reagieren hat.
Und systematische Fehler liegen im medizinischen Erkenntnisprozess vor, wenn Zuwendung, Aufmerksamkeit, Optimismus, Hoffnung und Vertrauen plötzlich Heilungserfolge zeigen.
Ich arbeite seit mehr als 14 Jahren als Journalistin im Gesundheitsbereich und kann nur eines sagen: Schreib oder stirb, lautet das Motto.
Nicht nur unter Journalisten wie Bankhofer.
Sondern auch Menschen in akademischen Disziplinen wie Mediziner und Wissenschafter stehen seit einigen Jahren unter steigendem Publikationsdruck.